HANS HERBERT HARTWIEG

Ein Zweizüger
Für Interessierte und Freunde des Schachspiels hier die Erklärung

Ein Zweizüger

2012 · Acryl-Pinselarbeit · farbrotierende LEDs mit Bewegungs-Sensor, Veloursfolie, Holz, 160 x 160 cm
Die Figuren: WKc3, WDf3, WLc1, SKe1, SBf2

Dieses großformatige Bild ist deswegen »Zweizüger« betitelt, weil es auch eine Schachaufgabe darstellt.
Als Bild enthält es einerseits die Hartwieg’schen verfließenden Farbübergänge. Diese befinden sich andererseits in klar abgegrenzten geometrisch-konstruktiven Feldern. Dazwischen sind schachgemäß Quadrate aus tiefschwarzem Velour angeordnet. Damit befindet sich das Bild gewissermaßen inmitten eines Stildreiecks: Eine Ecke ist der amerikanischen Farbfeldmalerei zugewandt. Die zweite Ecke entspricht der europäischen konkreten Kunst und die dritte Ecke verweist auf den russischen Suprematismus. Die Schachfiguren darauf sind Scherenschnitte die den Schachfiguren entlehnt wurden, die ein Namensvetter, Hartwig, 1924 am Bauhaus entwickelt hat.
Auch für diesen besonders klassischen Zweizüger - mit nur wenigen Figuren (WKc3, WDf3, WLc1, SKe1, SBf2) - ist derjenige erste und einzig »zielführende« weiße Zug zu ermitteln, der Schwarz im nächsten Zuge matt setzt - wie immer Schwarz dann setzen sollte.
Zu Hartwieg’s Lichtobjekten zählt das Bild durch die rotierenden LEDs.